Lichttherapie
Die Lichttherapie ist ein von der wissenschaftlichen Medizin anerkanntes Verfahren zur Behandlung verschiedener Erkrankungen. Empirisch am besten gesichert und uneingeschränkt anerkannt ist die Lichttherapie bei der saisonal bedingten Depression, die auch als „Herbst- und Winterdepression“ bezeichnet wird. Die Winterdepression unterscheidet sich von anderen Depressionsformen v. a. dadurch, dass die Betroffenen mehr schlafen, aber trotzdem müde sind („Überbleibsel“ des Winterschlafes), dass sie einen Heißhunger auf Süßigkeiten und kohlenhydratreiche Lebensmittel entwickeln und verstärkt an Gewicht zunehmen. Andere Formen der Depression gehen häufig eher einher mit Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust.
Biologisch bedeutsam scheint die Melatoninproduktion zu sein, welche insbesondere in der zweiten Nachthälfte im Gehirn stattfindet. Melatonin wird mit einer depressiogenen Wirkung in Verbindung gebracht. Durch den Einsatz der Lichttherapie recht bald nach dem morgendlichen Aufwachen, wird die Produktion von Melatonin beendet bzw. das Melatonin wird abgebaut. Gleichzeitig steigt der Spiegel des „Glückshormons“ Serotonin, was einen positiven Einfluss auf die Stimmung haben kann.
Untersuchungen haben ergeben, dass von 10 behandelten Patienten mit Winterdepression, 6 bis 9 Patienten innerhalb von 2 bis 3 Wochen eine Verbesserung ihrer Beschwerden erleben. Bei anderen Formen der Depression kann die Lichttherapie z. B. in Kombination mit antidepressiver Medikation Einsatz finden.